
ccTLD erklärt: Was sind länderspezifische Domains?
ccTLD Definition – Grundlagen im Überblick
Bei ccTLDs handelt es sich um länderspezifische Domain-Endungen, die aus zwei Buchstaben bestehen und jeweils einem bestimmten Land oder Territorium zugeordnet sind – wie beispielsweise .de für Deutschland oder .fr für Frankreich. Die Entstehung reicht bis in die 1980er Jahre zurück, als das Domain Name System (DNS) erstmals etabliert wurde und die ersten Länder-Domains eingeführt wurden. Hintergrund der Einführung ist der ISO 3166-1 Standard, der eine einheitliche und politisch neutrale Grundlage schuf und jedem Land einen zweistelligen Code zuwies. Die grundlegende Koordination von ccTLDs erfolgt durch die IANA, die heute Teil der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) ist. Die operative Verwaltung liegt jedoch bei nationalen Registry-Organisationen – so ist jedes Land für die Administration seiner spezifischen Endung zuständig. Die Registries sind häufig als gemeinnützige Stiftungen, Genossenschaften oder Forschungseinrichtungen organisiert und sind für die technische Infrastruktur und die Vergaberichtlinien in ihrem jeweiligen Land verantwortlich. In Deutschland übernimmt beispielsweise die DENIC eG die Verwaltung der .de-Domain.
Die wichtigsten Merkmale länderspezifischer Domains
ccTLDs verfügen im Gegensatz zu generischen Top-Level-Domains (gTLDs) über eine spezifische Länderzugehörigkeit. Sie unterscheiden sich demnach vor allem hinsichtlich Verwaltung, Nutzung, rechtlichen Rahmenbedingungen, aber auch bezüglich ihres Formats.
- Zweibuchstabiger Code nach ISO 3166-1: Die eindeutige Zuordnung von ccTLDs zu Ländern oder Territorien gründet auf der ISO 3166-1 Norm, die jedem Land einen zweibuchstabigen Code zuweist. Das unterscheidet die ccTLD von der gTLD, die aus drei oder mehr Zeichen bestehen (siehe .com-Domain oder .online-Domain).
- Verwaltung durch nationale Registrierungsstellen: Während gTLDs zentral durch die ICANN verwaltet werden, bildet rechtliche Grundlage für ccTLDs primär die nationale Gesetzgebung des jeweiligen Landes bzw. die nationalen Registries. Die Registries bestimmen Vergaberegeln, führen Registrierungen durch und gewährleisten den Betrieb.
- Vergabekriterien und Beschränkungen: Die Anforderungen für die Registrierung einer ccTLD variieren stark von Land zu Land. Viele ccTLDs haben restriktivere Registrierungsbedingungen als gTLDs. Während einige Länder wie Deutschland (.de) oder Österreich (.at) ihre Domains relativ liberal vergeben, haben andere strenge Auflagen: Die französische .fr-Domain erfordert beispielsweise einen Wohn- oder Geschäftssitz in der Europäischen Union, Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz. Die .ca-Domain erfordert einen Nachweis über Wohn- oder Unternehmenssitz in Kanada.
- Preisgestaltung und Servicemodelle: Da ccTLDs von nationalen Registries verwaltet werden, können die Kosten für Registrierung und Erneuerung erheblich variieren. Einige ccTLDs wie z. B. .de oder .uk sind zu moderaten Preisen erhältlich, andere wie .tv (Tuvalu) oder .io (Britisches Territorium im Indischen Ozean) werden als „Premium-Domains“ vermarktet und sind deutlich teurer.
Für welche Seiten eignen sich länderspezifische Domains?
Der ursprüngliche Zweck einer ccTLD liegt in der geografischen Zuordnung einer Website zu einem bestimmten Land oder Territorium. Dementsprechend ist die ccTLD prinzipiell für Unternehmen interessant, die in bestimmten Ländern aktiv sind und einen regionalen Bezug herstellen wollen. Für diese birgt die ccTLD einige Vorteile: Sie vermittelt lokale Präsenz, schafft Vertrauen bei der Zielgruppe und sorgt dafür, dass die Seite in dem jeweiligen Land leichter gefunden wird.
Die ccTLD ist demnach auch bei internationalen Unternehmen eine beliebte Wahl. Diese nutzen länderspezifische Top-Level-Domains oftmals im Rahmen ihrer Lokalisierungsstrategie. Dabei werden verschiedene Sprachversionen der Website unter der jeweiligen Länder-Domain bereitgestellt.
Auch behördliche und institutionelle Websites wie Regierungsstellen, öffentliche Einrichtungen und Universitäten nutzen ccTLDs zur Kennzeichnung ihrer nationalen Zugehörigkeit. In Deutschland ist die .de-Domain der offizielle Standard für Bundes- und Landesbehörden, während Behörden in der Schweiz zumeist .ch verwenden.
Zweckentfremdete Nutzung von ccTLDs
Einige ccTLDs haben sich zur beliebten Wahl für sogenannte „Domain-Hacks“ entwickelt. Dabei wird die ccTLD in ihrer Bedeutung abgewandelt und kreativ in den Domainnamen integriert, um einen Bezug zu einem bestimmten Thema oder einer Marke herzustellen. Ein Beispiel dafür ist die .me-Domain (Montenegro), die mitunter für persönliche Websites oder Branding-Kampagnen verwendet wird (about.me, call.me). Die .io-Domain (Britisches Territorium im Indischen Ozean) hat sich wegen der Abkürzung „I/O“ für „Input/Output“ als bevorzugte Domain für Tech-Startups und Developer-Tools etabliert. Gerade die .tv-Domain (Tuvalu) wird aufgrund ihrer Assoziation zu „Television“ inzwischen als Premium-Domain gehandelt. Diese ccTLD hat sich zum De-facto-Standard für Streamingdienste entwickelt.
Websitebetreiber können ccTLDs gezielt zu Marketing- oder Brandingwecken nutzen – auch dann, wenn sie keine direkte Präsenz im entsprechenden Land haben. Zu beachten ist, dass einige ccTLDs strengere Bedingungen an die Registrierung als andere stellen und eine solche Nutzung nicht immer möglich ist.
Wie registriere ich eine ccTLD?
Wie bereits erwähnt wird jede ccTLD von einer nationalen Registrierungsstelle verwaltet. Diese tritt jedoch in der Regel nicht direkt als Domain-Anbieter mit Endkunden in Kontakt. Stattdessen arbeiten sie mit akkreditierten Domain-Registraren zusammen.
Diese akkreditierten Registrare sind von den jeweiligen nationalen Registries zur Domainvergabe berechtigt und nehmen die technische Abwicklung der Registrierung vor. Sie bieten in den meisten Fällen eine breite Vielfalt verschiedener ccTLDs an und prüfen, ob potenzielle Registranten die Vergabekriterien erfüllen.
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